Glossar
Akute Lymphatische Leukämie
Definition:(Abk.: ALL) siehe „Leukämie“
Akute Myeloische Leukämie
Definition:(Abk.: AML) siehe „Leukämie“
ALL
Abkürzung für:Akute Lymphatische Leukämie(siehe "Leukämie")
allogen
Definition:von allos [gr.], anders, verschieden, siehe auch „allogene Transplantation“
allogene Transplantation
Definition:Transplantation von einem verwandten oder einem unverwandtem Spender auf Empfänger im Gegensatz zur autologen Transplantation (Eigenspende) – Voraussetzung für eine allogene Transplantation ist, dass die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger weitestgehend übereinstimmen.
AML
Abkürzung für:Akute Myeloische Leukämie(siehe „Leukämie“)
Anämie
Definition:Blutarmut – Verminderung der roten Blutkörperchen oder ihres Blutfarbstoffgehalts – Folge von Blutverlusten, von verminderter Blutfarbstoffbildung durch Mangel an Spurenelementen (z.B. Eisen und Kobalt), von verminderter Blutkörperchenbildung durch Erkrankungen des Knochenmarks, von vermehrtem Blutkörperchenzerfall durch Vergiftungen und Stoffwechselstörungen. Die perniziöse [»gefährliche«] Anämie beruht auf einer Störung der blutbildenden Fermente in Magen und Leber und auf einem Mangel an Vitamin B12. Anämie führt zu einer verminderten körperlichen Belastungsfähigkeit mit Störungen der Immunabwehr des Patienten.
autolog
Definition:von autos [gr.], selbst aus dem Körper entstanden, nicht von außen eingebracht – siehe auch „autologe Transplantation“
autologe Transplantation
Definition:Eigenspende – Rückübertragung von eigenen Stammzellen, im Gegensatz zur allogenen Transplantation (Transplantation von fremden Stammzellen)
B-Symtome
Definition:unerklärliches Fieber >38°C, massiver Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust >10% innerhalb von 6 Monaten
B-Zellen
Definition:andere Bezeichnung für B-Lymphozyten;
siehe auch "Lymphozyten"BCR-ABL
Definition:Fusionseiweiß, das von dem Fusionsgen bcr-abl gebildet wird
Dieses Fusionsgen entsteht durch den Austausch von Genmaterial (Translokation) zwischen den Chromosomen 9 und 22 (siehe „Philadelphia-Chromosom“).Beckenkammbiopsie
Definition:Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenknochen mit Hilfe einer geeigneten Nadel.
Benzol
Definition:Kontaktgift. Ist ein Auslöser für Leukämie.
Biopsie
Definition:medizinische Untersuchung (besonders mikroskopisch) von Gewebsproben, die dem Patienten entnommen werden
Bisphosphonate
Definition:spezielle Medikamentenklasse. Sie bremsen die knochenabbauenden Zellen in ihrer Aktivität und bewirken so eine Stabilisierung des Skeletts. Gut untersucht ist der knochenstabilisierende Effekt von Bisphosphonaten bei Knochenmetastasen (z.B. Pamidronat, Clodronat, Zoledronat) sowie bei Osteoporose (z.B. Pamidronat, Alendronat).
Blasten
Definition:unreife Vorstufen der weißen Blutzellen
Blastenkrise
Definition:letztes Stadium einer chronischen myeloischen Leukämie
Blastenschub
Definition:massives Auftreten unreifer Blutzellen
Blutbild
Definition:Bei dem kleinen Blutbild erfolgt die Messung des Blutfarbstoffgehalts (Hämoglobingehalts), Zählung der roten (Erythrozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Außerdem werden die Blutplättchen (Thrombozyten) gezählt.
(siehe auch "Differentialblutbild")
CAR
Abkürzung für:chimärer AntigenrezeptorChemoimmuntherapie
Definition:Kombination aus Chemotherapie und monoklonalen Antikörpern
Chimäre
Definition:Organismus aus genetisch unterschiedlichen Zellen
Chlorome
Definition:tumorförmige Ansammlungen von Leukämiezellen in der Haut, den Lymphknoten, im Knochen oder manchmal um die Augen herum, zum Teil blau-grün gefärbt
CHOP
Akronym für:Cyclophosphamid, Doxorubicin (H), Vincristin (O), Prednison
Chromosom
Definition:Träger des Erbgutes. Ihre Gestalt und Zahl ist artspezifisch (z.B. Mensch 46).
CLL
Abkürzung für:Chronische Lymphatische Leukämie(siehe "Lymphome")
CML
Abkürzung für:Chronische Myeloische Leukämie(siehe „Leukämie“)
CMPE
Abkürzung für:Chronische Myeloproliferative Erkrankungensiehe „Chronische Myeloproliferative Erkrankungen“. Jetzt neue Nomenklatur: MPN (siehe dort)
CT
Abkürzung für:Computertomografiecomputerunterstütztes röntgendiagnostisches Verfahren zur Herstellung von Schichtaufnahmen von Körperteilen (Tomogramme – Quer- oder Längsschnitte des menschlichen Körpers). Die Schnittbilder errechnet der Computer aus der Absorption eines feinen Röntgenstrahls, der durch die zu untersuchende Schicht gesendet wird.
Deletion
Definition:Verlust an Genmaterial
Differentialblutbild
Definition:Auflistung der verschiedenen LeukozytenartenIm normalen Differentialblutbild können drei große Gruppen von Leukozyten unterschieden werden: die Granulozyten, die Monozyten und die Lymphozyten.
(siehe auch „Leukozyten“)
DMR
Abkürzung für:Deep Molecular Remission
Tiefe molekulare RemissionDysplasie
Definition:Fehlgestaltung. Bei Zellen äußert sich eine Dysplasie vor allem darin, dass es nicht zu einer normalen Ausreifung kommt.
Erhaltungstherapie
Definition:Therapie zur Erhaltung des durch die vorangegangene Behandlung erreichten Therapieerfolges
Erythrozyten
Definition:auch „Ery‘s“ genannt – die roten BlutkörperchenDie Erythrozyten machen den Großteil der zellulären Blutbestandteile aus. Die Erythrozyten werden im Knochenmark gebildet und haben im Blut keinen Zellkern mehr. Dort haben sie beim Gesunden eine Lebenserwartung von ca. 120 Tagen. Die Erythrozyten enthalten das Hämoglobin (kurz Hb). Der Hämoglobingehalt im Blut ist eine wichtige Messgröße, die darüber Auskunft gibt, ob bei einem Patienten z.B. eine Anämie (Blutarmut) oder eine Polyglobulie oder Polyzythämie (zu viel Blutzellen) vorliegt. Die Funktion des Hämoglobins und damit auch der Erythrozyten ist der Transport von Sauerstoff, der in den Lungen aufgenommen wird. Die Zellhaut der Erythrozyten trägt die verschiedenen Blutgruppenmerkmale (A, B, AB und 0) sowie die Rhesusfaktoren positiv (Rh+) und negativ (Rh-), siehe auch „Blut“.
Referenzwerte:
Männer 4,5-6,3 Millionen/mm3
Frauen 4,2-5,5 Millionen/mm3Extranodal
Definition:außerhalb der Lymphknoten; Nodus (lat.) = Knoten
Fatigue
Definition:Fatigue (franz.), ausgesprochen „Fatiek“: Müdigkeit, schwere Erschöpfung
G-CSF
Definition:Granulocyte-Colony Stimulating Factorsiehe „Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor“
Ganzkörperbestrahlung
Definition:(Abk.: TBI) Total body irradiation, Bestandteil zahlreicher Konditionierungsregime, siehe „Konditionierung“
Gen
Definition:ErbfaktorAbschnitt einer Molekülkette, bestehend aus DNS (= Desoxyribonukleinsäure), der für bestimmte erblich bedingte Strukturen oder Funktionen eines Organismus verantwortlich ist. Die Gene sind die kleinsten chemischen Einheiten, die in sich die verschlüsselte genetische Information (Erbanlage) tragen. Die perlschnurartig aufgereihten Gene bilden die Chromosomen, die sich im Zellkern befinden. Die Gesamtheit der Gene eines Organismus bildet das Genom.
Graft-versus-Host-Disease
Definition:(Abk.: GvHD) Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung – Reaktion des Transplantates gegen den Empfänger. Das mit einer Fremdspende (z.B. Stammzellen) transplantierte Immunsystem des Spenders kann die Körperzellen des Empfängers als fremd erkennen und dagegen reagieren. Es handelt sich damit um eine umgekehrte Abstoßungsreaktion, siehe „Graft-versus-Host-Reaktion“. Man unterscheidet die akute GvHD in unterschiedlichen Schweregraden (Grad 1-4) von der chronischen GvHD (begrenzte und ausgedehnte Form). Die akute Form beobachtet man in den ersten 2-3 Monaten nach Transplantation, später findet man die chronische Form. Die chronische Form geht oft aus der akuten Form hervor, sie kann aber auch de novo auftreten. An der Haut manifestiert sich die akute GvHD wie ein Sonnenbrand (Rötung, Juckreiz, Hautabschilferung), an den Schleimhäuten kann es zu Entzündungen kommen, an der Leber äußert sie sich wie eine Gelbsucht mit einem Anstieg der Leberwerte und des Gallenfarbstoffes im Blut. Die akute GvHD des Darmes äußert sich in unterschiedlich starkem Durchfall und krampfartigen Bauchschmerzen. In schweren Fällen kann es zu einem Versagen der betroffenen Organe kommen. Zur Therapie werden immunsuppressiv wirksame Medikamente verabreicht (Ciclosporin A, Kortison, Mycophenolatmofetil, ATG).
Graft-versus-Host-Reaction
Definition:(Abk.: GvHR) zu Deutsch: Transplantat-gegen-Wirt Reaktion, hierfür sind T-Lymphozyten des Spenders verantwortlich, die mit dem Transplantat übertragen werden. Sie erkennen ihre neue Umgebung, den Empfänger, als fremd und reagieren dagegen. Die wesentlichen Zielorgane der akuten GvHR sind die Haut, der Darm und die Leber. Wenn die GvHR Krankheitswert bekommt spricht man Graft-versus-Host Disease (GvHD).
Granulozyten
Definition:eine Gruppe der weißen Blutkörperchen. Sie zerstören eindringende Bakterien, welche Krankheiten verursachen können (siehe auch „Leukozyten“ und „Blut“).
Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor
Definition:(Abk.: G-CSF) gentechnologisch herstellbarer Wachstumsfaktor, der die Bildung von Granulozyten (eine Form der weißen Blutkörperchen) fördert und zu einer Ausschwemmung von Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut führt. Dadurch wird die Zeit der Zell-armut nach zytostatischer Therapie verkürzt. Er ist relativ gut verträglich, kann aber bei einem kleinen Teil der Patienten vorübergehend zu Fieber und Gliederschmerzen führen. Die übliche Dosis zur Beschleunigung der Regeneration der Blutbildung nach Chemotherapie liegt bei 5 µg/kg, die Dosis zur Stammzellmobilisierung liegt bei 10 µg/kg Körpergewicht täglich.
GvHD
Abkürzung für:Graft-versus-Host-Diseasesiehe „Graft-versus-Host-Disease“
GvHD-Prophylaxe
Definition:Immunsuppressive Therapien, die zur Verhinderung von Abwehrreaktionen des Transplantates gegen den Organismus eingesetzt werden (siehe auch „Graft-versus-Host-Disease“)
Hämatopoese
Begriff für:BlutbildungHLA
Abkürzung für:human leucocyte antigeneMenschliches Leukozytenantigen. Eiweißstrukturen auf der Oberfläche der meisten Körperzellen. Sie dienen dem Immunsystem u.a. zur Unterscheidung zwischen „körpereigen“ und „körperfremd“.
HLA-Differenz
Definition:eine Spender-Empfänger-Konstellation mit einem oder mehreren Unterschieden in den HLA-Antigenen
HLA-Identität
Definition:komplette Übereinstimmung der HLA-Antigene
HLA-Kompatibilität
Definition:Da der nicht verwandte Spender nie komplett „identisch“ sein kann, spricht man in diesem Zusammenhang von HLA-kompatibel.
HLA-Mismatch
Definition:siehe „HLA-Differenz“
HLA-System
Definition:ein für die Immunabwehr wichtiges Regulationssystem des Organismus. Die HLA-Typisierung ist bei der allogenen Transplantationsvorbereitung extrem wichtig. Je ähnlicher das HLA-System von Spenderorgan und Empfängerorgan ist, desto niedriger ist das Risiko einer Transplantatabstoßungsreaktion und GvHD und desto größer ist die Chance für eine erfolgreiche allogene Stammzelltransplantation.
HLA-Typisierung
Definition:Untersuchung der HLA-Merkmale A, B und DRB1 für die Stammzelltransplantation, siehe auch „Typisierung“
Hochrisikomerkmale
Definition:(beim Multiplen Myelom): bestimmte Chromosomenveränderungen, wie insbesondere Deletion 17p, Translokation (4;14), Translokation (14;16), Zugewinn 1q21
Immunmodulatoren
Definition:(IMiDs): im Rahmen der Myelom-Therapie Lenalidomid, Pomalidomid, Thalidomid
Immunphänotypisierung
Definition:Bestimmung der CD-Antigene auf der Zelloberfläche z.B. von Lymphomzellen mittels „Durchflusszytometrie“. Ziel ist die genaue Charakterisierung der Zellen.
Immunsuppression
Definition:Unterdrückung des Immunsystems
Indikation
in der Medizin das „Angezeigtsein“ einer bestimmten Behandlung
Induktionstherapie
Definition:initial intensive Behandlung eines Tumors, mit dem Ziel, ein möglichst vollständiges Ansprechen zu erreichen.
Keratopathie
Definition:Hornhautschädigung, die mit Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit einhergeht.
KMT
Abkürzung für:KnochenmarktransplantationErsatz des kranken Patientenknochenmarks durch ein geeignetes Spenderknochenmark. In bestimmten Fällen als Therapie bei Leukämien und Lymphomen anzuwenden – man unterscheidet autologe und allogene KMT.
(siehe auch „autologe Transplantation“ und „allogene Transplantation“)
Knochenmark
Definition:Ort der Blutbildung
Knochenmarkentnahme
Definition:siehe „Knochenmarkpunktion“
Knochenmarkpunktion / -biopsie
Definition:Entnahme von Knochenmarksgewebe zur Untersuchung der Zellen, meist aus dem Beckenknochen oder Brustbein
Knochenmarktransplantation
Definition:(Abk.: KMT) Ersatz des kranken Patientenknochenmarks durch ein geeignetes Spenderknochenmark. In bestimmten Fällen als Therapie bei Leukämien und Lymphomen anzuwenden – man unterscheidet autologe und allogene KMT (siehe auch „autologe Transplantation“ und „allogene Transplantation“).
Konsolidierung
Definition:Therapie zur Festigung des durch die vorangegangene Behandlung erreichten Therapieerfolges
Kutan
Definition:auf die Haut bezogen
LDH
Abkürzung für:LaktatdehydrogenaseLeukämie
Definition:Charakteristisch ist die stark vermehrte Bildung weißer Blutkörperchen (Leukozyten) und bei akuten Leukämien vor allem ihrer funktionsuntüchtigen Vorstufen. Die Leukämiezellen breiten sich nicht nur im peripheren Blut aus, sondern auch im Knochenmark und verdrängen da die normale Blutbildung. Dadurch kommt es zur Verminderung der normalen Blutbestandteile, was zu einem Mangel an roten und weißen Blutkörperchen sowie Gerinnungsplättchen führt. Die Leukämiezellen können Leber, Milz, Lymphknoten und andere Organe infiltrieren. Eine Leukämie kann akut oder chronisch verlaufen.
Leukozyten
Definition:die weißen Blutkörperchen - auch "Leukos" genannt.
Sie sind in Form und Funktion sehr unterschiedliche, kernhaltige Zellen. Eine Vermehrung der Leukozyten über 10000/µl wird als Leukozytose, eine Verminderung unter 4000/µl als Leukozytopenie (Leukopenie) bezeichnet. Die Leukozyten haben mit der Abwehr von Krankheitserregern zu tun und beseitigen auch die durch den Zerfall von Körperzellen anfallenden Trümmer. Man unterscheidet verschiedene Leukozytenarten. Ihre prozentuale Aufteilung wird als Differentialblutbild bezeichnet.(siehe auch „Differentialblutbild“)
Liquor
Begriff für:Gehirn-und RückenmarksflüssigkeitLiquor cerebrospinalis
Lumbalpunktion
Definition:zur Entnahme von Gehirn-Rückenmarkflüssigkeit (Liquor) durchgeführter Einstich in den Wirbelkanal (zwischen dem 3. und 4. oder 4. und 5. Lendenwirbel-Dornfortsatz) zum Zweck der Untersuchung der Zellen, Einträufelung (Instillation) von Medikamenten in den Lumbalkanal (z.B. bei ALL) oder der Druckentlastung
lymphatisch
Definition:auf die Lymphe bezogen
lymphatisches System
Definition:Gewebe, das im ganzen Körper verteilt ist und weiße Blutzellen enthält, welche Infektionen bekämpfen
Lymphoblasten
Definition:lymphatische Stammzellen, aus denen sich die Lymphozyten entwickeln
Lymphom
Definition:Lymphknotenschwellung, kann sowohl gutartig (benigne) als auch bösartig (maligne) sein
Lymphozyten
Definition:Untergruppe der weißen BlutkörperchenUntergruppe der weißen Blutkörperchen, die bei der Abwehr von Krankheiten und Fremdstoffen mitwirken;
unterschieden werden B- und T-Lymphozyten(siehe auch "Leukozyten")
MDS
Abkürzung für:Myelodysplastische Syndromeheterogene Gruppe erworbener Knochenmarkerkrankungen, die durch Reifungs- und Funktionsdefekte der Blutstammzellen, eine ineffektive Blutzellneubildung und einem häufigen Übergang in eine akute Leukämie (AML) charakterisiert ist
Monozyten
Definition:ein Typ der weißen Blutkörperchen (siehe auch „Leukozyten“), der Bakterien zerstören kann
MRT
Abkürzung für:Magnet-Resonanz-Tomografieauch Kernspin-Computertomografie, ein strahlenfreies sehr genaues medizinisches Untersuchungsverfahren, das auf der Eigenrotation und dem resultierenden Drehimpuls der Protonen und Neutronen (Kernspin) beruht – gemessen wird die Kernspinresonanz körpereigenen Wasserstoffatome, wobei der Patient in einem starken Magnetfeld liegt. Die Kernspintomografie gibt Aufschluss über den Zustand der Organe und Gewebe.
Mutation
Definition:auch Genveränderung, Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbmolekül (DNS).
Mutationen, die nur im krebsartig veränderten Gewebe vorkommen, sind nicht erblich. Lediglich Mutationen, die in allen Zellen des Körpers, also auch in den Ei- und Samenzellen vorkommen, sind erblich.myeloisch
Definition:die normalerweise im Knochenmark erfolgende Bildung von Granulozyten betreffend
Neutropenie
Definition:Mangel an neutrophilen Granulozyte
PET/CT
Abkürzung für:Positronenemissionstomografie/ComputertomografiePositronenemissionstomografie im Kombination mit Computertomografie
Petechien
Definition:winzige, lokalisierte, rote, punktförmige Einblutungen aus kleinen Blutgefäßen dicht unter der Haut. Sie sind häufig durch einen Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten) bedingt.
PFS
Abkürzung für:Progression Free SurvivalZeit ohne Fortschreiten der Erkrankung
Phase I-, II-, III-Studie
Definition:Neue Arzneimittel durchlaufen in ihrer Einwicklung verschiedene, aufeinander aufbauende Studienphasen
Philadelphia-Chromosom
Definition:charakteristisches Merkmal der chronischen myeloischen Leukämie.
Molekulargenetisch handelt es sich um eine Umlagerung eines Abschnittes vom Chromosom 9 auf das Chromosom 22. Diese Verschiebung wird auch Translokation genannt. Sie führt hier dazu, dass das Chromosom 22 verkürzt vorliegt. Gleichzeitig ist das Chromosom 9 verlängert.Polychemotherapie-Protokoll
Definition:Kombination mehrerer Wirkstoffe einer Chemotherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen
polymerase chain reaction
Definition:(Abk.: PCR) Polymerase-Kettenreaktion. Untersuchung der DNS, die einen Hinweis auf z.B. einen Gendefekt gibt , wie z.B. bcr-abl
Polyneuropathie
Definition:Nervenschädigung, die mit Kribbeln, Taubheit und Schmerzen einhergehen kann
Proteasomen-Hemmer
Bortezomib, Carfilzomib, Ixazomib
Randomisierung
Definition:Zufallszuteilung zu verschiedenen Armen einer Therapiestudie
Refraktär
Definition:kein (ausreichendes) Ansprechen auf die Therapie
Remission
Definition:die vorübergehende Abnahme oder das vorübergehende Verschwinden der Symptome der Krebserkrankung, jedoch ohne zwangsläufiges Erreichen einer Heilung. Die klinische Terminologie unterscheidet darüber hinaus zwischen Voll- (komplette) und Teil- (partielle) Remission
Rezidil
Definition:Rückfall
Sonografie
Definition:Ultraschalluntersuchung
diagnostische Methode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körper eingestrahlt werden, so dass sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückgeworfen werden. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einem Empfänger aufgenommen und mit Hilfe eines Computers in entsprechende Bilder umgewandelt. Eine Strahlenbelastung tritt nicht auf – die Untersuchung kann bei Bedarf wiederholt werden.Stammzellen, blutbildende
Definition:Blutvorläuferzellen, sind die „Mutterzellen“ aller Blutzellen, aus denen die roten (Erythrozyten) und weißen (Leukozyten) Blutkörperchen sowie die Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Sie werden im Knochenmark gebildet und von dort teilweise ins periphere Blut ausgeschwemmt.
Stammzellspende
Definition:Es gibt bislang zwei Methoden, Stammzellen zu entnehmen: entweder aus dem Knochenmark oder aus der peripheren Blutbahn.
Stammzelltransplantation
Definition:(siehe auch „allogene bzw. autologe Transplantation“) steht für Blutstammzelltransplantation und Knochenmarktransplantation. Bei einer Stammzelltransplantation werden Stammzellen mittels eines zentralen Venenkatheters in die Blutbahn des Patienten, bei dem durch eine intensive Vorbehandlung die eigene Blutbildung nicht mehr funktioniert, übertragen. Die Stammzellen suchen sich von selbst ihren Weg in die Knochenhohlräume des Patienten und nehmen hier, wenn keine Komplikationen eintreten, ihre Produktion von neuen gesunden Blutzellen auf.
Sternalpunktion
Definition:Entnahme von Knochenmark mit einer speziellen Hohlnadel aus dem Brustbein (Sternum)Subkutan
Definition:unter die Haut
syngen
Definition:artgleich und genetisch identisch (z.B. eineiige Zwillinge)
syngene Transplantation
Definition:Übertragung von Blutstammzellen, deren Spender der eineiige Zwilling des Patienten ist. Da eineiige Zwillinge dieselben Gene haben und damit auch dieselben Gewebemerkmale aufweisen, ist die syngene Stammzelltransplantation somit der sehr seltene Sonderfall einer HLA-identischen allogenen Transplantation.
Systemisch
Definition:den ganzen Körper betreffend
T-Zellen
Definition:andere Bezeichnung für T-Lymphozyten;
siehe auch "Lymphozyten"TBI
Abkürzung für:Total body irradiationGanzkörperbestrahlung. Behandlungsbestandteil von Konditionierungsregimen, siehe „Ganzkörperbestrahlung“
TFR
Abkürzung für:Therapiefreie Remissiondas Ansprechen bleibt auch nach Absetzen einer Dauertherapie erhalten
Thrombozyten
Definition:Blutplättchen, auch „Thrombo‘s“ genannt – kleinste Form der Blutkörperchen, deren Hauptaufgabe in der Aufrechterhaltung der Blutgerinnung liegt – siehe auch „Blut“. Referenzwerte: 150 000 - 350 000/µl
TKI
Abkürzung für:Tyrosinkinase-Inhibitor(inhibieren = hemmen)
Translokation
Definition:genetische Veränderung, bei der ein Teil eines Chromosoms auf ein anderes übertragen wird
Tyrosinkinasehemmer
Definition:Tyrosinkinaseinhibitoren (inhibieren = hemmen). Tyrosinskinaseinhibitoren sind Enzyme, die bei der Signalübermittlung der Zellen eine wichtige Rolle spielen. Kommt es hier zu Störungen, können Prozesse, die die Zellteilung und den Zelltod betreffen, außer Kontrolle geraten. Im Bereich der Leukämieerkrankungen spielen die TKI vor allem bei der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML) eine wichtige Rolle.
Zytogenetik
Definition:mikroskopische Untersuchung von Zahl und Aufbau der Chromosomen von Zellen aus Blut, Abstrichen oder Gewebeproben
Zytopenie
Definition:Mangel an Blutzellen
Zytostatika
Definition:natürliche oder synthetische Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen. Sie werden v.a. zur Behandlung von Krebs, teilweise auch zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt.
Zytostatikum
Begriff für:Einzahl von Zytostatika, siehe „Zytostatika“
Weitere Informationen
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Weiterführende Literatur
Kleines Wörterbuch für Leukämie- & Lymphompatienten
Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe
Von „A“ wie Abdomen bis „Z“ wie Zytotoxizität erklärt das vorliegende kleine Wörterbuch laienverständlich ca. 800 medizinische Fachwörter, die für Leukämie- und Lymphompatienten im Verlauf ihrer Erkrankung und deren Therapie von Interesse sein können.